Die letzten Wochen war ich sehr damit beschäftigt, die vertrockneten Kiefern zu fällen und aufzuschlichten. Bei der Gelegenheit habe ich zufällig meinen Waldnachbarn getroffen, der in der selben Mission unterwegs war.
Im Gespräch hat er erzählt, dass er kürzlich bei einer Waldbegehung mit dem Förster war, welcher die Meinung vertreten hat, dass es in 100 Jahren keine Kiefer mehr bei uns geben wird.
Nach dem Hitze- und Trockensommer im Jahr 2015 haben sich gehäuft einzelne abgestorbene Kiefern in unseren Wäldern gezeigt, und die Situation hat sich nach der diesjährigen Trockenheit sogar nochmal verschlimmert.
Der Forst sieht also in unserer Gegend keine Zukunft mehr für die als genügsam geltende Kiefer. Die langanhaltende Hitze und Trockenheit verträgt die Kiefer auf Dauer nicht. Auch bei mir sind sehr alte Kiefern (> 80 Jahre) abgestorben und ich befürchte, dass das ganze Ausmaß erst im nächsten Frühjahr richtig sichtbar wird.
Die ausgedehnten Fichtenwälder, z.B. in unserer Urlaubsregion in Niederbayern, sterben sehr sichtbar und öffentlichkeitswirksam. Da tauchen großflächige Käfernester auf, die kurzfristig kahlgeschlagen werden müssen, und jedem fällt das Verschwinden von Waldflächen auf.
Ich habe dass Gefühl, dass unsere Kiefernwälder in Mittelfranken eher still und heimlich absterben. Die toten Bäume stehen mitten im Wald und fallen erstmals gar nicht so auf. Erst wenn die Rinde abgefallen ist oder die Bäume umgefallen sind, nimmt man diese war.
Dass sich da ein langsames Sterben ganzer Wälder abzeichnet, ist einem gar nicht bewusst. Ob der Förster mit der dramatischen Prognose, dass es in 100 Jahren keine Kiefer mehr gibt, recht behält, kann keiner genau sagen.
Für mich ist es aber eine zusätzliche Motivation, auf andere Baumarten zu setzen.