Die letzten drei Tage hatten wir endlich wieder einmal eine nennenswerte, waldwirksame Niederschlagsmenge. Am 2. Februar waren es zwölf Liter pro Quadratmeter, am 3. Februar neun und am 4. Februar sogar 17 Liter pro Quadratmeter. Diese Menge freut mich so sehr, dass ich gleich einen Beitrag dazu schreibe.
Seit einigen Jahren messe ich die Niederschlagsmenge selbst. Ich habe nur einen einfachen Messbecher, den ich täglich leere, wenn es geregnet oder geschneit hat. Den eingesammelten Schnee schmelze ich und trage die entsprechende Wassermenge in eine Tabelle ein.
Aus den Tages-Messwerten bilde ich Monats- und Jahressummen. Über die letzten Jahre hatten wir folgende Jahreswerte (Liter pro Quadratmeter):
2013: 720
2014: 634
2015: 538
2016: 754
2017: 711
2018: 661
2019: 671
Die von mir gemessene durchschnittliche jährliche Regenmenge liegt damit bei 670 Litern pro Quadratmeter. Der langjährige Mittelwert für unsere Region soll bei 700 Litern pro Quadratmeter liegen. Damit haben wir ein rechnerisches Regen-Defizit von etwa 5 %.
Problematisch wird dieser Sachverhalt, weil die Niederschlagsmenge nur noch durch wenige Tage mit Starkregen überhaupt zustande kommt. So hatten wir zum Beispiel am 7. / 8. August 2019 43 Liter pro Quadratmeter oder am 21. / 22. Mai 2019 sogar 47 Liter pro Quadratmeter.
Diese Starkregentage sorgen zwar dafür, dass die jährliche Niederschlagsmenge nur leicht gesunken ist; sie haben aber für den Wasserhaushalt des Waldes keinen großen positiven Effekt, weil das Regenwasser an diesen Tagen nur oberflächlich abfließt und gar nicht in den Waldboden einsickern kann.
Ähnlich wirkungslos wie die Starkregentage sind die Regentage mit weniger als sieben Litern pro Quadratmeter. Bei einer geringen Regenmenge von bis zu drei Liter erreicht das Regenwasser nicht mal den Waldboden. Erst danach kommen die ersten Tropfen bei der Moosschicht an. Und die fängt nach meiner Beobachtung die nächsten drei bis vier Liter auf. Erst danach sickert Wasser in den Mutterboden.
Jetzt ist auch klar, was eine nennenswerte und bedeutungsvolle Regenmenge für den Wald ist. Nur Regenmengen über zehn Liter auf den Quadratmeter sind geeignet, die Wasserspeicher im Waldboden aufzufüllen.
Und wenn man sich die Regenmengen der letzten Wochen genauer anschaut, versteht man auch, warum der Regen der letzten Tage eine Wohltat für den Wald war. Seit 9. Oktober 2019 (das sind bis heute 16 Wochen) hatten wir nur zwei waldwirksame Regentage. Das waren der 4. November mit 10 Litern und der 29. November mit 12 Litern. Damit wird auch verständlich, warum der Waldboden ab einer Tiefe von 20 cm staubtrocken ist.

Nun bleibt abzuwarten, ob in nächster Zeit etwas mehr Regen fällt, damit sich die Wasserspeicher im Boden wieder auffüllen können.
Also ich bin neugierig und möchte Dir folgen.? ich möchte stets über Neuigkeiten informiert werden.