Die Baumhasel – ein Zukunftsbaum?

Am liebsten hätte ich einen Beitrag darüber geschrieben, wie gut meine stratifizierten Elsbeer-Samen gekeimt haben. Aber leider ist aus meinen verschiedenen Versuchsreihen aus dem Herbst/Winter kein einziger Samenkern aufgegangen. Irgendetwas mache ich noch falsch. Mir bleibt also bis auf Weiteres nichts anderes übrig, als Elsbeeren in der Baumschule zu kaufen.

Da berichte ich doch stattdessen von einem anderen erfolgreichen Versuch in meinem Wald. Im Herbst 2020 habe ich 25 Baumhasel-Bäume auf einer eingezäunten lichteren Fläche gepflanzt. Und soweit ich bisher sehen konnte, sind alle Bäumchen sehr gut angekommen und haben im Frühjahr wunderbar ausgetrieben.

Ich habe zweijährige Pflanzen gewählt mit einer Größe von 50-80 cm. Leider konnte mir die Baumschule kein Herkunftsgebiet sagen.

Die natürlichen Verbreitungsgebiete der Baumhasel sind die Balkanhalbinsel, die Türkei und der Kaukasus. Das sind Gebiete, die typischerweise höhere Durchschnittstemperaturen und geringere Niederschlagsmengen haben als wir. Da die Baumhasel zusätzlich sehr niedrige Temperatur bis -40°C verkraftet, scheint sie gut als Zukunftsbaum geeignet.

Als Halbschattenbaumart hat sie einen geraden Wuchs und verträgt in der Jugend auch dichtere Beschirmung. Je nach Boden vergesellschaftet sich die Baumhasel mit Eichen und Rotbuchen – alles ideale Voraussetzungen, sie an einer lichteren Stelle bei mir im Wald unterzupflanzen.

Mit ihrer Pfahlwurzel, die angeblich 3 bis 4 Meter in den Boden reicht, ist sie äußerst standfest und erreicht auch tiefere wasserführende Schichten.

Ich bin gespannt, ob meine Baumhasel-Bäume mit 7,5 m in 10 Jahren ähnlich gute Wuchshöhen wie in österreichischen Anbauversuchen erreichen können. Der erste Anfang ist auf jeden Fall gemacht.

Sehr schöner, kräftiger Austrieb bei der Baumhasel

2 Antworten auf „Die Baumhasel – ein Zukunftsbaum?“

  1. Ich habe 50 im Herbst gepflanzt und bin bisher mehr als zufrieden.
    Hinzu kommt, dass die Baumhasel gern als Straßenbaum gepflanzt wird.
    So habe ich jede Menge Nüsse sammeln können, welche ich dann im Wald verteilt habe.
    Ein paar sind jetzt schon getrieben.
    Bin gespannt wie der Wald bald aussehen wird. Auch dir viel Erfolg!

    1. Es freut mich, dass die im Wald verteilten Nüsse austreiben. Ich habe bei mir sehr viele Mäuse, die sogar die Eichelsaat aus der Erde holen. Da hast du wirklich ein glückliches Händchen. Glückwunsch!

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